Sprossenzucht
Gesundes Gemüse bei Dir zu Hause herstellen
Worum geht es?
Die Sprossenzucht ist eine preisgünstige und einfache Art, etwas Gesundes selbst zu produzieren. Sie sind wunderbar dafür geeignet, einfache Blattsalate oder warme Gerichte noch etwas aufzupeppen. Oder Du genießt die Sprossen einfach pur als Salat. Sie sind vielseitig einsetzbar. Auf dem Butterbrot, mit Frischkäse, für Wraps, leicht angedünstet oder roh in der asiatischen Küche, auf der Pizza oder für einen leckeren Smoothie.
Gerade im Winter werden Salat oder Gemüse über weite Strecken zu uns transportiert. Darum ist die Sprossenzucht eine klimaschonende und einfache Möglichkeit der Selbstversorgung mit frischem Grün. Ein wichtiger Vorteil: Du produzierst auf den Punkt nur so viel, wie Du brauchst. Nicht benötigte, richtig gelagerte Samen, sind über mehrere Jahre keimfähig und brauchen wenig Platz.
Zubehör
Keimgläser und Zubehör bekommst Du in der Drogerie, im Bio-Laden oder Online. Die einfachste Variante, Du machst Dein Sprossenglas selbst. Ein größeres Glas (für den Anfang reicht ein Marmeladenglas) wird mit einem Stück Fliegengitter in passender Größe abgedeckt und mit einem Gummiring fixiert.
Fertige Gläser mit Plastikdeckel gibt es ab ca. 5-6 Euro. Dafür bekommst Du auch schon ein Glas mit Edelstahlsieb oder ab ca. 20 Euro komplette Sets mit Edelstahl-Sieb und Keramikschale.
Die Glasgrößen reichen von 450 ml bis 1500 ml. Alle Teile gibt es auch einzeln. Glas und Edelstahl sind praktisch unverwüstlich, lange nutzbar, gut zu recyceln und somit nachhaltig.
Für schleimbildende Saaten (Kresse, Leinsamen, Chia) brauchst Du ein Sieb, das auf einer Schale liegt. Verteile darauf das angefeuchtete Saatgut gleichmäßig. Bitte einmal täglich befeuchten (Sprühflasche). Kressesiebe gibt es je nach Material von ca. 5 bis 30 Euro (Kunststoff/Keramik/Edelstahl).
Saatgut
Je nach Geschmack kannst Du aus vielen Saatgut-Sorten wählen: Mungobohnen, Radieschen, Rettich, Brokkoli, Alf-Alfa (Luzerne), Grüne Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Pak Choi, Grünkohl, Kohlrabi, Bockshorn-Klee, Rotklee, Sonnenblumen, Rucola, Kresse, Senf, Weizen (Weizengrassaft), Buchweizen. Aber es gibt noch viel mehr.
Oder Du probierst die Sprossen- oder Keimmischungen mit mehreren Sorten. Am besten, Du schaust einmal bei einer Drogerie oder einem Bio-Laden in Deiner Nähe vorbei. Wer möchte findet eine große Vielfalt im Internet.
500 Gramm Mungobohnen Samen sind in Bio-Qualität für ca. 3 Euro zu bekommen. Brokkoli- und Radieschen-Saatgut ist etwas teurer, da Du davon nur kleine Mengen benötigst, ist der Preis pro Portion nicht sehr hoch. Die Pflanzen sind sehr ergiebig.
Die meisten Keimlinge enthalten viel Wasser, einen hohen Ballaststoffanteil, viel Eiweiß, wenig Kalorien und fast kein Fett. Sowie viele Vitamine und Mineralstoffe.
Keimsaaten sind von wenigen Gramm bis zu einem Kilo erhältlich. Ich empfehle am Anfang die kleinen Packungen auszuprobieren.
So wird’s gemacht (bei Temperaturen von 18-22°C)
• In ein Glas mit Siebdeckel das Saatgut einfüllen (je nach Bedarf)
• Die Sprossen einweichen (am besten über Nacht)
• Das Wasser ausleeren, kurz kalt durchspülen und das Glas auf den Kopf stellen
• Morgens und abends den Inhalt mit kaltem Wasser spülen
• Nach ungefähr vier Tagen kann die Ernte beginnen (je nach Sorte)
• Die Lagerung in einem Glas, im Kühlschrank, ist danach für eine Woche möglich (nicht zu feucht, Fäulnisgefahr!)
Die eigene Zucht von Keimlingen ist eine einfache und schnelle Art der Selbstversorgung mit einem gesunden Lebensmittel, braucht wenig Platz und keine zusätzliche Wärme oder Licht.